Du bist im Saarland aufgewachsen und Deine Eltern leben in Neunkirchen. Was verbindet Dich über Dein Elternhaus hinaus mit dem Saarland, da Du ja schon lange in Berlin lebst?
Mit dem Saarland verbindet mich meine Zeit als Teenager, viele Freunde & Freundinnen, meine Familie. Ich zog mit acht Jahren mit meiner Mutter einer studierten Opernsängerin zu meinem Stiefvater in das Saarland. Der Start in der Grundschule war nicht leicht, auf dem Gymnasium gab mir die Musik dann aber immer den notwendigen Halt, bevor ich final nach Berlin zog.
Wo liegen Deine musikalischen Ursprünge, mit welcher Musik bist Du aufgewachsen, was hat Dich geprägt? Wann war Dir klar, dass Du Musik zu Deinem Beruf machen willst?
Eigentlich wollte ich immer Musikerin werden. Mein leiblicher, verstorbener Vater aus der Ukraine war Rockgitarrist, meine Mutter Sängerin. Musik hat mich immer begleitet, zu Schreiben habe ich mit 12 Jahren angefangen. Und mit meinem Stiefvater, einem Herbert Grönemeyer-Fan, habe ich viel Deutsch gelernt.
Der Durchbruch als Songwriterin und Sängerin gelang Dir mit dem Trio Elaiza. Euer Folk-Pop brachte euch die Teilnahme am Eurovision Song Contest 2014 und ihr habt zwei Alben veröffentlicht. War der Übergang zu ela. fließend?
Ja, wir haben zwei CD´s mit Neo-Folklore veröffentlicht „Gallery“ (2014) und „Restless“ (2016). Mit Elaiza sind wir viel in der Welt herumgekommen, waren in den Medien sehr präsent. Wir haben uns dann eine Auszeit genommen, haben uns aber nicht aufgelöst. Ich sehe die anderen Mädels oft. Und die Pause nutze ich für meine Soloarbeit, die dann mit dem Debüt „Liebe & Krieg“ 2020 begann. Und diese Weiterentwicklung hat mir auch viele Türen in Sachen Zusammenarbeit mit renommierten KünstlerInnen geöffnet. Und die Verbindung zwischen dem Debüt und dem aktuellen Album sind auf jeden Fall meine ehrlichen, aus mir kommenden Texte.
Was gibt es im Schnelldurchgang über „Es ist immer jemand wach“ zu erzählen?
Eine Hommage an die Freundschaft, die Liebe und das Leben. Eine Art Selbstfindung. 17 Stücke lang, angefangen beim Opener „Zwischen den Welten“ bis hin zu „Leichter“ feat. Francesco Tristano, den ich von einem Konzert aus dem Saarland kenne. Einer von meinen Gästen, zu den auch alyona alyona, Jerry Heil, LIA, Blinker und NOVA zählen. Musikalisch gibt es auch weniger Limitierung. Und so hoffe ich, dass das Ergebnis bewegt. Nicht nur mich, sondern auch ganz viele andere.
Gibt es eine Art "Roten Faden" der das Album inhaltlich zusammenhält? Hast Du den ein oder anderen Lieblingstitel auf dem Album und wenn ja, warum?
Ja, meine Biografie, das Thema Leben und Tod aufgrund eines Krebsfalls in meiner Familie. Diese emotionale Achterbahnfahrt hat das Album geprägt. „Zwischen den Welten“ mit Sarah Connor ist besonders. Und „Leichter“, ein Titel für und über meine Generation.Im Oktober gehst Du mit dem Album auf eine ausgedehnte Clubtour durch deutsche Städte.
Was dürfen alte und neue Fans von den Shows erwarten?
Wir werden mit den Fans feiern, in intimer, persönlicher Atmosphäre. Und ich freue mich natürlich mega auf das Heimspiel in Neunkirchen.
Du arbeitest auch als Komponistin und Texterin für andere KünstlerInnen, welche Zusammenarbeit hat dabei bleibende Bedeutung für Dich?
Viele, darunter sicher die mit Sarah Connor, Helene Fischer und Adel Tawil.
Du bist dabei Deinen eigenen Musik-Verlag zu gründen. Wie kam es dazu? Welchen KünstlerInnen wirst Du eine Heimat darauf geben?
Ich will jungen, guten KünstlerInnen, die aber noch nicht bekannt sind, eine Plattform geben. Jetzt kann ich dafür aus meinem großen Netzwerk profitieren. Und wenn ich es jetzt bald unabhängig umsetzten kann, umso besser.
Was viele vielleicht nicht wissen, Du bist gebürtige Ukrainerin und mit acht Jahren nach Deutschland gekommen. Wie nah bist Du am Russisch-Ukrainischen Krieg. Wirst Du das Thema auch auf der Bühne thematisieren?
Ja, ich benutze meine Stimme um mich gegen diesen Krieg zu positionieren und für den Frieden einzusetzen. Zumal ich noch viele FreundInnen in der Ukraine habe. Der Krieg dauert jetzt schon 1 1/2 Jahre und die Leute stumpfen ab, obwohl dort jeden Tag Menschen sterben.
Neben der Künstlerin gibt es auch eine private Elzbieta. Wie und wobei entspannst Du Dich vom Alltag?
Da ich sehr viel unterwegs bin, versuche ich meine Freizeit vor allem mit FreundInnen und Familie zu verbringen. Das liebe ich.
Vielen Dank an ela.!
Text: Frank Keil
Bilder: Victoria Kaempfe