Eko Fresh blickt auf seiner aktuellen „Legacy Tour“ auf seine Karriere zurück und wird in Neunkirchen gastieren. Wir sprachen vorab mit dem in Köln lebenden, 41-jährigen Rapper.
Eko, Du bist Sohn türkischstämmiger Eltern. Welche typisch deutschen Angewohnheiten hast Du Dir angeeignet?
„Ich habe viele. Ich bin ja hier sozialisiert worden und hier aufgewachsen. Ich bin hier geboren worden und habe versucht, mir immer das Beste aus beiden Welten zu nehmen. Meine Arbeitsdisziplin würde ich vielleicht als typisch deutsch bezeichnen. Anderes auch, was ich nicht als negativ ansehe. Ich habe versucht, mir positive Eigenschaften anzueignen, die ich als Kind oder Jugendlicher mitbekommen habe. Trotzdem habe ich mir auch das Türkische bewahrt. Auch da gibt es schöne Einflüsse. Man sagt ja, da wird die Gastfreundschaft immer groß geschrieben und das Essen. Das habe ich versucht, auch immer mit einfließen zu lassen.
Ich liebe mein Leben hier, ich identifiziere mich mit diesem Land. Ich sehe mich als Deutsch-Türken, aber eigentlich in erster Linie als Kölner. Das ist einfach, wer ich bin. Direkt danach kommt eigentlich schon diese Person, der Eko, den alle kennen. Ich habe so viel Zeit in meinem Leben mit meinem Beruf verbracht, das ist quasi fast nicht mehr von meinem Privatleben zu trennen.
Das hast mit 15 Jahren zu rappen begonnen. Wenn Du zurückblickst, wie gut warst Du auf Deine Karriere vorbereitet oder wie naiv warst Du?
Ich war gar nicht vorbereitet. Ich hatte eine grobe Vorstellung davon. Ich wollte berühmt werden, cool sein und irgendwie coole Klamotten haben. Das waren die Beweggründe eines Jugendlichen.
Wenn ich jetzt überlege: Ich hatte keine psychologische Betreuung oder Unternehmensberatung. Ich musste also alles auf dem Weg erlernen. Manches hat besser, manches schlechter geklappt, manches schneller, manches langsamer. Heute habe ich eine klarere Idee davon, wofür ich stehen will, wofür ich das mache und wofür ich da rausgehe. Aber das war natürlich als Jugendlicher was ganz anderes.
Wie hattest Du Dir damals – ohne Social Media - Deine Battlerap-Skills überhaupt angeeignet?
Ich war wie besessen davon, als ich das erste Mal eine gewisse Art Rap gehört hatte. Es hat mich nicht mehr losgelassen. Ich hatte meinen ganzen Lohn vom Skateladen in Platten oder CDs reinvestiert. Ich habe mir das alles angehört und die ganze Zeit analysiert. Irgendwie hatte ich dafür anscheinend eine Auffassungsgabe. Ich war meiner Zeit relativ weit voraus. Zumindest habe ich das damals immer gehört, dass ich gut für mein Alter sei.
Das komplette Interview gibt es in der POPSCENE-Radiosendung „Tipps4Hits“ auf laut.fm zu hören.
Text: Kai Florian Becker
Bild: Ben Hammer