Frank Turner veröffentlicht in diesem Monat sein zehntes Album „Undefeated“. Es folgt auf sein erstes UK-Nummer-1-Album „FTHC“ (2022) und ist das Ergebnis seiner Entscheidung, sich von der Welt der Majorlabels zu lösen, um die Freiheit der Arbeit als unabhängiger Künstler wiederzuentdecken. Wir sprachen mit dem sympathischen, tourfreudigen Musiker und Sänger.
Frank, eine schwierige Frage gleich zu Beginn: Wie würdest Du jemandem, der noch nie von Dir gehört oder Deine Musik gehört hat, beschreiben, was für ein Mensch und Musiker Du bist. Und worum es in Deiner Musik geht?
Das ist wirklich knifflig, und ich kann das wohl am schlechtesten beantworten. Was die Musik angeht, so würde ich mein Smartphone zücken und der Person Songs von mir vorspielen. Dann kann sich jeder selbst ein Bild davon machen. Aber um Deine Frage ernsthaft zu beantworten: Ich bin mit Punkrock groß geworden und hab dann in meinen Zwanzigern das Songschreiben als Konzept entdeckt. Seitdem versuche ich, beides zusammenzubringen. Tatsächlich mache ich das jetzt schon eine ganze Weile.
Du zählst tatsächlich Deine Liveauftritte? Weißt du, wie viele du bisher gespielt hast? Ich habe gelesen, es seien fast 3.000... Das ist verrückt.
Ja, ich habe auf meiner Website eine Liste mit all meinen Shows. In meiner alten Band hatte der Schlagzeuger damit angefangen. Als wir uns aufgelöst hatten, war ich so froh, dass er das getan hatte, weil ich mir sowas schlecht merken kann. Daher führe ich jetzt auch eine Liste. Jeden Abend steht auf der Setlist die Nummer des Konzerts.
Du bist 42 Jahre alt und immer noch „unbesiegt“, so der Titel deines neuen Albums. Wie oft hast Du Dich im Leben besiegt oder geschlagen gefühlt und wie gehst Du mit dieser Art von Situationen um?
Das ist eine gute Frage. Es gibt immer wieder Momente, an denen man sich geschlagen fühlt. In meinem Privatleben hatte ich etwa mit Drogen zu kämpfen, was für einige Tiefs sorgte. Das ist sicherlich keine glamouröse Geschichte. Ich habe auch schon einige Mal mein Privatleben torpediert. Aber aktuell läuft es; ich bin glücklich verheiratet. Das ist großartig. Es gab in meiner Karriere auch nicht nur gute Phasen, sondern auch schlechte. Ich gelte nach all den Jahren bereits als Veteran im Musikbusiness. Das ist gleichermaßen überraschend als auch cool für mich. Ich hätte ich nie gedacht, dass ich diesen Status je erreichen würde.