Götz Alsmann


Götz Alsmann

Götz Alsmann: Entertainer, Professor und Bundesverdienstkreuz-Träger

Der 1957 in Münster geborene Götz Alsmann ist zweifelsohne ein Multitalent. Songwriter, Sänger, Musiker, weiterhin Radio- und TV-Moderator. Außerdem hat der promovierte Musikwissenschaftler seit 2011 auch eine Honorarprofessur für Geschichte der populären Musik an der Musikhochschule Münster inne. Aktuell macht er die Nacht zum Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens. Auf seinem neuen, 18ten Album „Götz Alsmann…bei Nacht…“ und dem dazugehörigen Bühnenprogramm werden ausgewählte Schlager neu arrangiert und auf der CD mit Gästen zwischen Jazz und Chanson präsentiert.



Du bist 1957 in Münster geboren, lebst und arbeitest dort. Was begeistert Dich an der Stadt? 

Väterlicherseits wohnen wir seit ungefähr 500 Jahren hier. Die Stadt ist voller Lebensqualität und hat seit meiner Zeit als Jugendlicher jede Menge in Sachen Kultur und Musik zu bieten.


Wann fing Deine musikalische Karriere an, welche stilistischen Einflüsse haben Dich geprägt? 

Mit dem Klavierunterricht als ich acht Jahre alt war. Später ging es mit der Heupferd Jug Band und als Studiomusiker weiter. Ab 1980 startete die Band Götz Alsmann & The Sentimental Pounders, aus der dann 1989 die bis heute aktive Götz Alsmann-Band hervorging. Geprägt wurde ich durch Jazz-Größen wie unter anderem Louis Armstrong, Nat King Cole und Rock´n Roller wie Fats Domino und Billy Haley. Swing, Rhythm´n´ Blues, Folk, ich habe viele Einflüsse.


Du hast in Münster Musikwissenschaft studiert, promoviert und bist seit 2011 sogar Honorarprofessor an der dortigen Universität. Welchen Stellenwert genießt diese Tätigkeit im Verhältnis zum aktiven Sänger und Multiinstrumentalisten, zum Radio- und TV-Entertainer? 

Ja, das stimmt genau. Es sind alles Zahnräder die ineinandergreifen und daher möchte ich keines der genannten Tätigkeitsfelder missen. Und speziell meine Radiotätigkeit hat mir geholfen die Covid-19-Zeit gut zu überstehen.


Von 1996 bis 2016 hast du die erfolgreiche WDR-Sendung „Zimmer frei!“ mit Christine Westermann moderiert und wurdest so einem bundesweiten Publikum bekannt. Warum wurde „Zimmer frei!“ final eingestellt? 

Die Show wurde vom WDR nicht eingestellt, sondern wir haben von uns aus aufgehört. Wir hatten uns früh Gedanken gemacht, dass diese Sendung nicht unendlich laufen kann und haben in Absprache mit dem WDR schon 2013 das Ende vorausschauend eingeleitet. Warum das Format mit einem anderen Moderatorenteam nicht fortgeführt wurde, kann ich nicht sagen.

Du hast seit 2000 zahlreiche renommierte Auszeichnungen erhalten, darunter 2024 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Was bedeuten Dir diese Preise? 

Natürlich kitzeln sie an meiner Eitelkeit und ich bin angemessen stolz darauf. Aber ich finde, man darf sie auch aufrechtstehend entgegennehmen.

Die Götz-Alsmann-Band, hervorgegangen aus den Sentimental Pounders, begleitet Dich seit 1989 in wechselnden Besetzungen. Wie wichtig ist die Backing-Band für Deine Arbeit?

Sehr wichtig, denn es sind die Musiker mit denen ich im Studio und auf Tournee bin und die meinen Sound perfektioniere. Und über die wenigen Wechsel innerhalb der Band freue ich mich, denn was wir erreicht haben, kann nur mit einem festen Stamm gelingen.

Deine umfangreiche Diskografie mit den Sentimental Pounders begann 1982 mit „Party Time“ und endet vorläufig mit der Götz Alsmann-Band und „Bei Nacht“. Kannst Du den ein oder anderen Meilenstein daraus benennen?

Zunächst 1997 „Gestatten…Götz Alsmann“. Später die Trilogie „In Paris“, „Am Broadway“ und „In Rom“ zwischen 2011 und 2017. Gemeinsam mit dem französischen Produzenten Regis Ceccarelli und den jeweiligen Studioteams entstanden so drei Alben in geschichtsträchtigen Studios mit passender Musik und deutschen Texten.

Kommen wir auf „Bei Nacht“ zu sprechen. Da werden 18 Schlagerperlen zu Jazz-Hits. Folgt das Album einem Konzept und fiel es Dir schwer die Stücke dafür auszuwählen? Nach welchen Kriterien bist Du dabei vorgegangen?

Die Auswahl erfolgt nach einer langen Wunschliste, die eingedampft wird und sich ständig verändert. Das jeweilige Stück muss zu meinem Gesang passen, ebenso die Möglichkeit es anders zu arrangieren. Und es muss zum vorgegebenen Thema Bezug haben, sowie livetauglich sein.

Wie wichtig waren die Gäste dafür, zu denen unter anderem Roland Kaiser, Yvonne Catterfeld, Till Brönner und Nils Landgren zählen?

Alles außergewöhnliche Künstler und Künstlerinnen über deren Teilnahme an der CD ich mich sehr gefreut habe, zumal sie alle ihre persönliche Note eingebracht haben. Live sind sie nicht mit dabei, aber wir spielen alle 18 Titel des Albums von „Die Nacht, die Musik und Dein Mund“ bis hin zu „Illusionen“.

Du bist verheiratet und hast einen Sohn. Wobei entspannst Du vom Musikbusiness, was bringt Dich auf andere Gedanken?

Beim Familienleben mit meiner Frau, mit der ich 37 Jahre verheiratet bin und unserem Sohn, auch wenn er mittlerweile erwachsen ist.

Vielen Dank an Götz Alsmann!

Text: Frank Keil
Bilder: Jens Koch

goetz-alsmann.de