Heather Nova


Heather Nova

Heather Nova - Bermudische Songwriterin mit unverkennbarer Stimme zurück

Die 1967 auf Bermuda geborene Musikerin, Sängerin und Dichterin Heather Nova

veröffentlicht Ende Februar ihr neues, dreizehntes Album „Breath and Air (V2 Records/Bertus Musikvertrieb). Im März kommt sie dann unter anderem mit den bereits ausgekoppelten Singles „Hey Poseidon“, dem Titeltrack, „Ghost in my Room“, Butterflies and Moths“ sowie „From up Here“ auf eine ausgedehnte DACH-Tournee. Das Album besteht aus 14 stimmungsvollen Songs voller Poesie und lebensbejahender Lyrik, die reich an einehmenden Melodien und zauberhaften Arrangements sind. Die Künstlerin, deren umfangreiche Diskographie 1993 mit dem Debüt „Glow Stars“ ihren Anfang nahm, lebt heute nach langen Jahren in den USA und Großbritannien wieder auf Bermuda, wo wir sie für das Interview kontaktierten.


Welche Art von Musik hat Dich als Teenager inspiriert um später selber professionell Musik zu machen? Du hast ja einen Teil Deiner Jugend auf einem Segelboot verbracht, auf dem Deine Eltern, Deine beiden Geschwister und Du durch die Karibik gesegelt sind.

Meine Eltern hatten eine große Schallplattensammlung, da gab es KünstlerInnen und Bands wie Joan Baez, Joni Mitchell, Cat Stevens, Simon and Garfunkel, The Beatles, Neil Young, und Bob Dylan zu entdecken. Im Haus waren es Schallplatten und später auf dem Boot Cassetten, die wir dort auf einem durch Windenergie betriebenen Player hörten.


Du bist 1967 als Heather Allison Frith geboren und hast als junge Erwachsene zunächst Kunst in den USA studiert. Ab 1989 hast Du in London Deine Musikkarriere mit Nachdruck verfolgt. Kam es dort zum Namenswechsel?

Ja, richtig. Neues Leben, neuer Name, Frith sollte privat bleiben. Die Idee dazu hatte ich über meine Mutter, die aus Nova Scotia (Kanada) stammt.


Felix Tod, Sänger von Candyland (der später Dein Ehemann wurde) und Youth (ex-Gitarrist von Killing Joke) wurden neben Abbo (Big Cat Records) zu prominenten Förderern Deiner internationalen Karriere ab 1990, richtig?

Ja, sie waren sehr wichtig, weil sie mich auf unterschiedlichste Art und Weise unterstützt haben (Demos, Plattenvertrag, Showsuche) und an mich und meine Karriere geglaubt haben. So ein Team brauchst Du besonders am Anfang.


Die Liste Deiner Veröffentlichungen ist lang, welche siehst Du als Meilensteine an?

Alle auf ihre Art und Weise, da sie zum Zeitpunkt ihres Entstehens jeweils mein aktuelles Leben reflektierten. „Oyster“ aus dem Jahr 1994 ist sicher eine Ausnahme dabei, da es mir den internationalen Durchbruch brachte.


Und jetzt die ´Lucky 13´? Gibt es eine tiefere Bedeutung auf die der Albumtitel hinweist?

Oh wow, die Idee mit ´Lucky 13´ kam mir noch gar nicht. Ich wollte das Album, das in den letzten zwei Jahren entstand, auf das Wesentliche reduzieren. Leben, Atmen, Luft und Liebe.


Über Lieblingstitel zu sprechen fällt da sicher schwer. Gibt es doch den ein oder anderen?

Sehr schwer! sogar Vielleicht „Hey Poseidon“. Und „Ebbs and Flows“. Besser ist aber ihr hört sie alle und wählt dann die eigenen Favoriten aus, die bei euch Gefühle auslösen und zum Inneren vordringen.


Wie und wo lassen sich die emotionalen Lieder zwischen Selbstfindung und Sinnsuche einordnen?

Viele der Songs handeln von Liebe, Verlust und Sehnsucht. Meine Lieder sind Dokumente dieser Reise durch das Leben. Es sind vertonte Gedichte, die ihre Kraft durch Worte und Musik entfalten. Eine Art Meditation, verbunden mit dem, was sie später bei meinem Publikum auslösen. Ich hatte bereits 2002 mit der Sammlung ´sorrowjoy´ Gedichte veröffentlicht, die 2006 vertont wurden. Ein zweiter Gedichtband soll jetzt endlich folgen.


Produziert hat Chris Bond, bekannt durch seine Arbeit mit Ben Howard. Welche Bedeutung kommt seinem Mitwirken zu?

Er hat fast alle Instrumente eingespielt, außer Akustikgitarre und Klavierparts, die ich übernommen habe. Midori Jaeger kam für ein paar Tage aus London, um auf ihrem wunderschönen Cello zu spielen. So verbrachten Ben und ich insgesamt vier Wochen zurückgezogen in der Landschaft von Devon in England.


Hat die Geburt Deines Sohnes 2004 Dein Leben und Deine künstlerische Arbeit verändert?

Ja, mit wachsender Liebe und mehr Verantwortung. Aber mein ganzes Leben, das Gute und das Schlechte hat beständig Einfluss auf meine Musik.


Heute lebst Du wieder auf den Bermudainseln im Nordatlantik. Was macht das Gebiet so reizvoll für Dich?

Meine Wurzeln, die über lange Generationen aus der Linie meines Vaters zurückreichen. Also Familie und Freunde, die mich täglich mit den Inseln verbinden.


Und was hilft Dir sonst für den anstrengenden Alltag um verlorene Energie aufzutanken?

Malen, Wandern und Kajakfahren. Dann Freunde, Freundinnen und generell die Musik.


Text: Frank Keil Bilder: Vincent Lions

Scala Theater, Ludwigsburg

Donnerstag, 30. März 2024 // 20.00

www.heathernova.com