Kate Clover ist eine Songwriterin, Sängerin und Musikerin aus Kalifornien/USA. „The Apocalypse Dream“ ist das zweite Album der Künstlerin, die von vielen Fans und Medien als Geheim-Tipp im Punk-Underground der Westküste gehandelt wird. Produziert wurde das Album von Jonah Falco (Fucked Up, Chubby and the Gang, The Chisel) und abgemischt von dem Grammy-prämierten Produzenten Carlos De La Garza (The Linda Lindas, Paramore). Klanglich inspiriert wurde Clover von 1970er Punk Rock, Power Pop und britischen Bands wie The Kinks. Ihre textlichen Einflüsse sieht sie vor allem beim Beat-Poeten Charles Plymell. Kate Clover stand der Popscene im Vorfeld ihrer ausgedehnten Europa-Tournee von Ende April bis Mitte Mai Rede und Antwort.
Kommen wir zunächst auf Deine musikalische Ausbildung zu sprechen. Wie hat Deine Begeisterung für Musik angefangen?
Im Alter von fünf Jahren habe ich Piano spielen gelernt. Später kamen Gitarre und Bass hinzu. Den Plan professionell Musik zu machen hatte ich nie, es hat sich alles nach und nach entwickelt und heute bin ich froh, dass ich beruflich ausgelastet bin.
Welchen Einfluss hat Los Angeles im Süden Kaliforniens auf Deine Arbeit und Karriere?
Die Stadt hat mich geformt und ich bin stolz eine ´angelino´ zu sein. Und sie hat mir gezeigt, was ich nicht sein will.
Hast Du so etwas wie All-time-favourites, also KünstlerInnen/Bands, die Dich bis heute inspirieren?
Iggy Pop, die Davies-Brüder von The Kinks und Chrissie Hynde von The Pretenders.
Inwiefern spielt Punkrock der 1970er Jahre aus den USA und Großbritannien eine Rolle für Dich?
Es ist meine DNA, aus der ich meine Musik ent- und weiterentwickelt habe. Punkrock war meine erste Liebe und ist es heute auch noch, auch wenn ich sonst sehr unterschiedliche Musik mag und höre.
2022 erschien Dein Debütalbum „Bleed Your Heart Out“. Was gibt es darüber Wissenswertes zu erzählen?
Ich habe das Album komplett alleine geschrieben, auch den aktuellen Nachfolger. Brandon Welchez und ich teilen uns aber das Schreiben der Musik. Es ging darum, mich als Künstlerin zu definieren.
Kommen wir auf „The Apocalypse Dream“ zu sprechen. Dafür habt ihr insgesamt zehn Stücke zwischen dem titelgebenden Opener und „LA Prayer“ aufgenommen. Erzähle uns darüber.
Ich hatte zunächst 30 Stücke geschrieben und diese zehn Titel dann ausgewählt, die gut als Erzählung funktionieren. Sie wurden innerhalb von neun Tagen eingespielt, so bleibt alles frisch.
Das Team Falco/De La Garza hat produziert und gemixt, mit welchem Einfluss?
Sie haben dem Album Farbe und Form verliehen, es war großartig mit ihnen zu arbeiten. Daher habe ich auch keinen Favoriten auf der LP/CD, ich mag alle Tracks.
Inhaltlich geht es um Themen wie Selbstzerstörung, Politik, Liebe und den Wunsch sich selbst in einer verrückt gewordenen Welt zu finden?
Ja, es geht um Gefühle. Darum an sich und seinen Traum zu glauben, auch in einer Stadt wie Los Angeles mit ihren Licht- und Schattenseiten. Wenn Du diesen Kampf aushältst kannst Du Deine Träume verwirklichen.
Du bist für Deine explosiven Live-Shows bekannt, was nicht zuletzt an Deinen Musikern liegt.
Ich lege seit 2019 viel Wert auf Musiker, die meine Vision von Punkrock teilen. Ich hatte bei meiner ersten Europatournee 2022 schon das Gefühl, dass man mir dort sehr viel Aufmerksamkeit auf der Bühne entgegenbringt. Daher freuen wir uns auf die kommenden Auftritte in Spanien, Frankreich, der Schweiz, Dänemark und Deutschland. Aber auch in den USA werden wir größer, wir hatten schon Support-Shows für The Hives und Social Distortion.
Bist Du jemand, der mit dem Publikum und den Fans Privates teilt?
Nein, Privates bleibt privat.
Abschließend hast Du sicher den ein oder anderen Tipp hinsichtlich von Newcomern der US-Punk-Szene, die man im Auge behalten sollte?
Hört/schaut mal: Off the top of my head, Ingrates, Malavista, Trash Bags, Baby Shakes, Dion Lunadon, Circulators.