MONO


MONO

MONO - Komponieren als Meditation


Die Postrocker MONO sind der Headliner des diesjährigen Gloomaar Festivals in der Neuen Gebläsehalle in Neunkirchen. Daher haben wir mit den Japanern Kontakt aufgenommen und uns von Bandkopf Takaakira „Taka“ Goto ein paar Fragen per Mail beantworten lassen.


In düsteren Zeiten wie diesen wird einem wieder einmal bewusst, wie wichtig Musik für einen im Allgemeinen und für die psychische Gesundheit ist. Bestimmte Musik, wie zum Beispiel Eure, hilft mir beispielsweise, besser zurechtzukommen und meinen Kopf von Negativität zu befreien. Was machst Du, um Dich von der düsteren Realität abzulenken?

Wenn wir nicht auf Tour sind, fange ich regelmäßig um 6 Uhr morgens an, Songs zu schreiben. Das ist meine Lieblingsform der Meditation und etwas, das mir wirklich Spaß macht. Ich bemühe mich auch bewusst, soziale Medien, das Internet, Fernsehen und andere Nachrichten zu meiden, da ich mich keinen negativen Dingen aussetzen möchte.


Was mich sowohl an MONO als auch an meiner anderen Lieblingsband Mogwai fasziniert: Ihr habt beide mehrere Alben veröffentlicht, aber mit keiner habt Ihr es geschafft, Euch zu wiederholen, geschweige denn Eure Zuhörer zu langweilen. Wie gelingt Euch das immer wieder? Ist das ein schwieriger Balanceakt?

Das ist ganz einfach, denn ich versuche bei jedem Album, etwas Neues auszuprobieren und einzubauen, das ich noch nie zuvor versucht habe.


Wenn Du jemals ein Album ohne Instrumentalstücke aufnehmen würdest und eine Sängerin oder einen Sänger auswählen müsstest, wen würdest Du wählen – egal ob lebend oder tot?

Ganz klar: Nina Simone, Nico und Björk.


Leider ist Euer langjähriger Produzent und Freund Steve Albini im Mai 2024 verstorben. Seitdem habt Ihr den Verlust von Albini schon einige Male betrauert. Hattet Ihr bereits Zeit und Geduld, um darüber nachzudenken, wie Ihr ohne seinen Input weitermachen werdet?

Sein Tod war sehr traurig und schmerzhaft. Allerdings hat er mir einmal mehr bewusst gemacht, dass irgendwann die Zeit kommt, in der wir alle Abschied nehmen müssen. Die Alben, die wir mit ihm geschaffen und hinterlassen haben, sind unsere Schätze und wertvollen Erinnerungen.


Gibt es außer der im letzten Jahr veröffentlichten „Unforgettable EP“ noch weitere Aufnahmen mit Albini, die Ihr noch nicht veröffentlicht habt, aber veröffentlichen wollt?

Ja, wir haben mit ihm einen Soundtrack für einen Film gemacht, der dieses oder nächstes Jahr erscheinen soll. Der Soundtrack wurde zwei Wochen vor seinem Tod aufgenommen. Er enthält neun Songs und hat eine Spielzeit von 60 Minuten. Es wird das letzte Album mit Steve sein.


Text: Kai Florian Becker Bild: Teppei Kishida


[INFOBOX]

Neunkirchen, Neue Gebläsehalle (Gloomaar Festival) |15. November 2025

Hamburg, Knust | 16. November 2025

Köln, Gebäude 9 |17. November 2025

monoofjapan.com