Gerade ist mit „Wake Up The Wicked“ das neunte Studioalbum von Powerwolf erschienen. Wir trafen uns daher mit Organist Falk Maria Schlegel zum Plausch.
Falk, wann hast Du angefangen, ein Instrument zu spielen und warum?
Warum, das weiß ich bis heute nicht. Aber angefangen habe ich mit etwa elf Jahren auf der Heimorgel. Erst hatte ich eine Leihorgel und dann später ein Kawai. Als meine Eltern dann merkten, dass ich dabeibleiben wollte, bekam ich auch Unterricht. Seinerzeit fing ich an, Heavy Metal zu hören. Da hätte es eigentlich nahegelegen, Bass, Schlagzeug, Gitarre, Gesang zu übernehmen. Da war der Zug aber schon abgefahren, und ich hab mir lieber von einem Organisten das Kirchenorgelspielen abgeschaut. Das war dann wohl für etwas gut: dass ich bei Powerwolf gelandet bin.
Euer neues Studioalbum trägt den Titel „Wake Up The Wicked“. Welcher Song wird Deiner Meinung nach die eingefleischten Fans am meisten überraschen?
Ich glaube, das ist mit „1589“ schon passiert. Weil der Song mit Klavier anfängt und sehr untypisch ist. Er birgt viel Dynamik in sich, die stark in den Refrain reingeht und dann zurück in ein Solo, das fast schon bluesig klingt. Und mit „We Don't Wanna Be No Saints“ haben wir einen neuen Song, der vielleicht nicht überrascht, aber die Leute direkt mitsingen und mitwippen lässt. Da könnten einige sagen, dass es an der Zeit war, dass wir wieder so einen Song veröffentlichen. Mal sehen, was die Leute letztlich wirklich überraschen wird. Es gibt Albumsongs und Livesongs – und dieses Album strotzt nur so vor Livesongs. Das ist immer ein gutes Qualitätsmerkmal.
Hat sich bei Euch bereits eine professionelle und positiv gemeinte Routine beim Songschreiben eingeschlichen oder ist es immer wieder eine Herausforderung, etwas zu schaffen, das die immer größer werdende Powerwolf Fangemeinde begeistert?
Ich empfinde es als immer schwieriger. Du willst so bleiben wie du bist, aber auch etwas Neues machen - das ist extrem schwer. Du willst Deine Markenzeichen nicht verraten, aber auch ein Stück weit überraschen. Du schreibst unglaublich viele Melodiebögen und Ideen. Tausende Sachen werden nicht fertig, was frustrierend ist. Uns geht das nie leicht von der Hand; erst ab dem Zeitpunkt, an dem das Grundgerüst geschrieben ist. Was wir uns aber bis heute erhalten haben, ist der Spaß an der Musik. Wir gehen immer noch mit Freude daran.
Im August geht es auf Nordamerikatour, im Oktober steht eine Europa-Headliner-Arena-Tour an. Wann beginnen denn die ersten Bühnenproben?
Wir haben tatsächlich im September 2023 angefangen, die Bühne im Kopf zu planen und unsere Ideen umzusetzen und die Gewerke zu beauftragen. Man muss dabei Sicherheitsaspekte bedenken, die Gewichte der Aufbauten etc. Meist buchen wir kurz vor der Tour eine Halle und probieren alles aus. Da muss man dann manchmal nacharbeiten und Dinge verbessern. Aber dafür haben wir eine ziemlich große Crew, die das mit uns macht. Es ist immer ein sehr aufregender Moment.
Text: Kai Florian Becker
Bild:
VD Pictures
Rockhal, Esch-sur-Alzette
Donnerstag, 10. Oktober 2024 // ab 19.00 Uhr