Deine Laufbahn als Sänger begann in den frühen 1990er Jahren in Nordrhein-Westfalen. Wann wurde die Musik zum Lebensmittelpunkt?
Angefangen hat es mit einer Schulband und während meiner Abiturzeit gab ich der Musik den Vorzug vor der Schauspielerei. Als sich zunehmend Erfolge als Sänger einstellten, rückte die Musik final in den Vordergrund.
Du blickst auf eine umfangreiche Diskografie mit neun Alben zurück. Welche Höhepunkte markieren Deine bisherige Karriere?
Auf jeden Fall das Debüt „Dedicated to…“ mit der Single „If You Believe” aus dem Jahr 1998 mit dem ich um die Welt reisen durfte. Die Dick Brave-Alben und „Open Water“ 2006 zum Sasha-Neustart. Und dann das komplett deutschsprachige Album „Schlüsselkind“ aus dem Jahr 2018.
Du wurdest unter anderem mit vier Echos, einem Bambi, einer Goldenen Kamera und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Was bedeuten diese Ehrungen für Dich?
Ich bin mit den Preisen physisch nicht immer so gut umgegangen, habe sie nach der Verleihung abgegeben und bin feiern gegangen…, ich wollte damit nie so prahlen. Aber ich bin stolz auf die Auszeichnungen, speziell wenn sie nach Publikumsabstimmung verliehen wurden.
Zwischen 2002 und 2013 warst Du auch als Dick Brave and the Backbeats aktiv, live und auf CD. Ihr habt Rockabilly- und Rock'n'Roll-Cover gespielt, aber auch eigene Stücke geschrieben. Wie siehst Du diese Zeit rückblickend, die vom Mainstream-Publikum gefeiert wurde, aber in Szene-Kreisen für Diskussionen sorgte?
Nach den ersten beiden Sasha-Alben hatte ich eine Art kreativen Burnout. Die Idee zu Dick Brave war ursprünglich nur für ein Weihnachtskonzert in Dortmund (Freunde, Fans, Medienpartner) gedacht. Leider hatten wir extrem Blut geleckt, Sasha sollte pausieren und so kam die ganze Sache erfolgreich ins Rollen. Und es gab durchaus Zuspruch aus der Szene, die Kontroverse war eher gut. Und wir haben es mit der Band ja sogar bis auf die Hochzeit von Pink geschafft.
Du hast 2015 Julia Röntgen geheiratet und habt 2018 einen Sohn bekommen. Als Familie lebt ihr in Hamburg. Zusammen mit ihr hast Du gerade ein Kinderbuch beim Carlsen Verlag veröffentlicht. Wer hatte die Idee dazu, um was geht es in „Toto und der Mann im Mond“ und wie schwierig war die Umsetzung?
Julia war und ist meine Managerin und war seit dem Kunstabitur (zusammen mit Illustrator Matthias Derenbach) auch als Autorin und Werbetexterin aktiv. Der gemeinsame Wunsch in diesem Bereich etwas zu machen wurde durch unseren Sohn Otto bestärkt, der ihr quasi die Idee in seiner ´Warum?´-Phase gab. Dann haben wir es zusammen entwickelt, inspiriert von ihm, Kindern von Verwandten und Freunden. Zusätzlich habe ich ein Album mit Liedern dazu aufgenommen, ein Song zu jedem Kapitel, erschienen bei Karussell. Ein Hörspiel folgt und der Carlsen Verlag hat bereits ein Band 2 des Vorlese- und Einschlafbuchs für 2024 zugesagt. Schön,dass Julia und ich jetzt gemeinsam kreativ sein können.
Zurück zur Musik. Anfang September erscheint Dein Jubiläumsalbum „This Is My Time - This Is my life”. Du blickst darauf auf Deine größten musikalischen Erfolge in Neu-Interpretationen zurück. Aber es gibt auch aktuelle Stücke und ausgewählte Coverversionen. Wie erfolgte die gesamte Auswahl. Wo und mit wem wurde das Album aufgenommen?
Die Veröffentlichung war schon für Januar 2022 zu meinem 50. Geburtstag geplant, wurde aber wegen Covid-19 verschoben. Ich hatte schon vor 2022 eine Revue-Show über mein Leben entwickelt und meine Biografie geschrieben. Der Sound wurde für diese Revue-Show in Las Vegas-Manier als Pate gestaltet, mit großer Band und Tänzerinnen. Als Single wird zunächst „9 Lives“ erscheinen, das offizielle Musikvideo haben wir zu „“Lighthouse“ gedreht. Neben der Studio-Version erscheint eine limitierte Deluxe-Edition mit einem kompletten Sasha Live-Konzert inkl. unzähligen Stories aus meinem Leben sowie eine limitierte Pop Up-LP. Dafür habe ich zwei Produzenten ins Boot geholt, Robin Grubert, mit dem ich schon seit über 20 Jahren arbeite und Mathias Grosch, der Leiter der ´Sing meinen Song´-Band. Auf Tour sind wir dann mit der Revue im Dezember.
Du bist als erfolgreicher Künstler auch bekannt für Dein soziales Engagement. Gibt es aktuell ein Projekt das Dir persönlich am Herzen lieg und das Du aktiv unterstützt?
Ich setzte mich immer wieder für unterschiedliche Projekte ein, darunter ´Viva con Agua´, die Kinderstiftung Arche oder ´Saving An Angel´ von Rea Garvey. Eine eigene Stiftung als Kinderprojekt wäre unser Traum für die Zukunft.
Neben dem Künstler gibt es auch den privaten Sasha Röntgen-Schmitz. Wie verbringst Du Deine Freizeit am liebsten und welche Bedeutung genießt dabei Deine Familie?
Die vollste Bedeutung! Und wenn Papa und Mama unterwegs sind, müssen wir dem Sohn und der Familie immer wieder Zeit geben. Mal schauen, wie es wird, wenn er dann in die Schule kommt.
Vielen Dank an Sasha!
Text: Frank Keil
Bilder: PR
sasha.de